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TOZEUR. 64 Route. 405 Art Palmenhütte überdachte Piscine, deren Wasser (43° C.) bei den
Eingeborenen in hohem Rufe steht, ist römischen Ursprungs.

Weiter über die (52km) Düne Drah Tozeur oder Drâht en-
Nadour
(82m), wo man plötzlich einen überraschenden *Blick auf
die grüne Oase von Tozeur und auf die weite blendende Fläche des
Chott Djérid hat.

57km Tozeur (60m; H. Bellevue, Z. 3, F. ½, G. 3, M. 3 fr.,
bescheiden, aufmerksame Wirtin), arabisch Tûzer, im Altertum
Tusuros, Stadt mit 10000 Einwohnern (65 Europäer), Sitz der
Behörden des Djérid. Die meist einstöckigen Häuser, aus Lehm-
ziegeln
(tobs) und gebrannten Backsteinen, unterscheiden sich z. T.
durch ihre eigenartigen geometrischen Ornamente in Ziegelnetzwerk
(S. 64) von denen der meisten übrigen Oasenorte. Die Souks sind
weniger bedeutend als die von Nefta (s. unten). Eigenartige *Aus-
sicht
von den Minaretten der Zaouïa Sidi Abid und der neuen
Sidi Mouldi-Moschee (Zutrittskarten im Contrôle civil).

Die *Oase, die an Mannigfaltigkeit der Vegetation (S. 403) Gafsa
kaum nachsteht, zählt ca. 420000 Palmen. Bei einer mehrstündigen Rundtour
wende man sich, am besten beritten, aus dem Städtchen zunächst westl.
über das Dorf Chabia, mit seltsamen Hütten aus Palmenstämmen, nach
dem Râs el-Aïoun, wo sich die 194 Quellen zu dem Bach Oued el-Mechta
vereinigen. Von hier am SW.-Rande der Oase über die Dörfer Zaouïet-
Sahraoui
, Djehim (Djem)
und Abbas oder Abbes hinab zu der Kubba des
Sidi Ali Bou-Lifa, nahe dem Schott, mit einem uralten Lotusbaum (S. 411)
von ca. 20m Durchmesser. Man kehrt nun am besten nach Djehim zurück
und reitet dann nach dem in der Westhälfte der Oase gelegenen Dorf Bled
el-Adhar
, mit sehenswerter Moschee, dem ältesten Heiligtum des Djérid,
an der Stelle eines römischen Tempels, der später zur christlichen Basilika
umgebaut worden sein soll; der leider jetzt übertünchte *Mihrâb (S. 71),
aus dem J. 1194, ist durch eine überaus zierliche Stuckdekoration aus-
gezeichnet
. Zurück nach Tozeur, wo am Haupteingang der Oase der halb-
abgestorbene
Lotusbaum neben den kleinen Moscheen einen stimmungs-
vollen
Malerwinkel abgibt.

Ein aussichtreicher Fahrweg führt von Tozeur westl. über
Chabia (s. oben), weiterhin am Südrande der hohen Dünenkette
des Koudiat Oum el-Arouah (170m) nach (82km) Nefta (ca. 60-
90m; Djérid Hotel, 7 Z. zu 3-4, F. 1, G. oder M. 3-4, P. 8-10 fr.,
ganz gut; Fuhrwerk nur bei dem Khalifa), dem gewerbreichsten
Ort und religiösen Mittelpunkt des Djérid, mit 14000 Einwohnern
(viele Juden, nur 7 Europäer). Die Bauweise der Stadt, des römi-
schen
Aggarsel Nepte, ähnelt der von Tozeur, als Baumaterial
haben hier jedoch auch Gipsblöcke aus der Umgegend gedient.
Bemerkenswert ist die große Zahl kleiner Moscheen und Zaouïas,
darunter die bedeutendste südtunesische Zaouïa der Kadria (S. 377)
und ein Ordenshaus der Rahmania. Auf den von Sahara-Karawanen
vielbesuchten Souks findet man alle Erzeugnisse des Djérid, weiße
Frechias (S. 402), Burnusse (sog. djeridi), seidene Haiks u. a.

Bei einem Ritt durch die *Oase (2-3 St.; Maultier mit Führer 3-4 fr.),
mit 187000 Palmen, den schönsten des Djérid, besuche man von den Souks
aus zunächst die sog. *Corbeille (arab. Kasr el-Aïn, Quellenburg), die